Lkw-Fahrer finden: 7 effektive Tipps

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Inhaltsverzeichnis:

Tipp 1: Suchen Sie Ihre Lkw-Fahrer richtig

Tipp 2: Geben Sie Ihren Fahrern echte Wertschätzung

Tipp 3: Bezahlen Sie Ihre Lkw-Fahrer fair

Tipp 4: Helfen Sie Ihren Fahrern

Tipp 5: Investieren Sie in Digitalisierung und Lkw-Ausstattung

Tipp 6: Nutzen Sie staatliche Lkw-Zuschüsse konsequent

Tipp 7: Schauen Sie bei der Fahrersuche über den „Tellerrand“

 

 

Tipp 1: Suchen Sie über die richtigen Kanäle, um gute Lkw-Fahrer zu finden

Um neue Lkw-Fahrer zu finden, müssen Arbeitgeber ihre Stellenanzeigen über die richtigen Kanäle kommunizieren.

Das Bild zeigt Tipp 1: Wie man gute Lkw-Fahrer über die richtigen Kanäle findet.

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Um die „richtigen“ Bewerber anzuziehen, gibt es bewährte Regeln für die Nutzung von erfolgreichen Stellenanzeigen:

  1. Beschreiben Sie immer möglichst konkret: A.) Wer Sie sind? B.) Wen Sie suchen? C.) Was Sie erwarten? D.) Was Sie bieten? und E.) Worum Sie bitten?
  2. Nutzen Sie Online-Expressformulare, um es interessierten Fahrern möglichst einfach zu machen.
  3. Berücksichtigen Sie das veränderte Suchverhalten von Lkw-Fahrern: Weit mehr als 80 Prozent aller job-suchenden Fahrer machen das bereits heute mobil.
  4. Sprechen Sie passive Job-Kandidaten über „Active Sourcing“ an: Dabei werden Berufskraftfahrer, die aktuell nicht auf Jobsuche sind, aber ihr Profil hinterlegt haben, identifiziert und aktiv angesprochen.
  5. Zeigen Sie potentiellen Fahrern ein aussagefähiges Foto „ihres Lkw“ 🙂

Das Schaubild stellt die hohe Identifikation von Lkw-Fahrern zu „ihrem“ Fahrzeug dar. Transport-Unternehmen bzw. Arbeitgeber müssen dies bei der Fahrersuche berücksichtigen. Deshalb sollte in der Stellenanzeige immer ein aussagekräftiges Foto des zukünftigen Lkw enthalten sein.

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Vorteile von guten Fahrzeug-Fotos in Stellenanzeigen:

  • Bilder bzw. Fotos des zukünftigen Lkw sind für neue Fahrer wichtig.
  • Jedes gute Bild sagt mehr aus als 1000 Worte.
  • Berufskraftfahrer verbringen einen großen Teil ihres Lebens „in ihrem Fahrzeug“.
  • Für viele Lkw-Fahrer ist das Fahrerhaus ihr zweites Zuhause.
  • Die Identifikation mit dem „eigenen“ Brummi ist deshalb regelmäßig sehr hoch.

Durch gute Fahrzeug-Fotos in den Stellenanzeigen können Arbeitgeber die Aufmerksamkeit von interessierten Lkw-Fahrern gezielt auf den „neuen Arbeitsplatz“ lenken.

 

Tipp 2: Geben Sie Ihren Fahrern Anerkennung und echte Wertschätzung

Wenn Berufskraftfahrer die aktuelle Diskussion über ihre Berufsgruppe in den Medien verfolgen, kriegen sie vor allem Eines:

Einen dicken Hals!

Wahlweise wird von den Helden der Landstraße oder den wahren Helden der Lieferkette berichtet, die den „ganzen Laden“ am Laufen halten. Für Lkw-Fahrer klingt es wie blanker Hohn, wenn Politik und Medien nach „mehr Wertschätzung“ für die Brummifahrer schreien. Und das sich endlich etwas ändern muss, an den schwierigen und untragbaren Arbeitsbedingungen sehr vieler Fahrer.

Häufig wird ein Wertewandel in der Gesellschaft und in der Bevölkerung gefordert. Vollmundige Ankündigungen folgen, Verbandsinitiativen werden gestartet … und, und, und. So richtig es ist, das Thema „Wertschätzung und Respekt für Lkw-Fahrer“ öffentlich zu machen, so sicher sind zwei Dinge:

  1. Ein Wertewandel zum Positiven in der Bevölkerung & Gesellschaft wird dauern. Und er lässt sich nicht so einfach anordnen.
  2. Die reale Arbeitswelt spricht dagegen, dass sich kurzfristig Vieles zum Guten wendet. Dafür sind die konkreten Probleme speziell in der Transportbranche einfach zu groß.

Was kann man tun?

Egal ob Sie Unternehmer, Geschäftsführer, Spediteur sind: Schauen Sie auf die Bedingungen, die Sie selbst verändern und verbessern können. In Ihrer Firma. Mit Ihren Vertragspartnern.

Ziel sollte es sein, im eigenen Lkw-Betrieb damit anzufangen, die Fahrer-Welt jeden Tag ein „Stückchen besser“ zu machen. Für mehr Wertschätzung und Respekt gegenüber Ihren und fremden Fahrern braucht´s vor allem Eines: Die ehrliche Bereitschaft, selbst etwas zu verbessern.“

Konkrete Tipps für Geschäftsführer & Unternehmer:

  • Hören Sie zu: Nehmen Sie die täglichen Sorgen & Schwierigkeiten Ihrer Fahrer ernst.  Sie müssen nicht für alles eine Lösung haben. Die Probleme Ihrer Fahrer sollten Ihnen jedoch nicht egal sein. Haben Sie deshalb immer ein „offenes Ohr“.
  • Loben Sie Ihre Fahrer: Ein schlichtes „Gut gemacht“ kann ein versöhnlicher Abschluss für einen harten Fahrer-Tag sein.
  • Kritisieren Sie richtig: Auch das ist Wertschätzung. Wenn Fehler passieren oder Sie unzufrieden mit der Arbeitsleistung sind: Besprechen Sie das Problem mit Ihrem Fahrer offen und direkt. Jedoch wertschätzend im Umgang.
  • Belohnen Sie besondere (!) Leistungen auch mal extra: Vielleicht hat Ihr Fahrer ja ein Hobby oder ein Interesse, womit Sie ihn überraschen können. Wichtig: Hier geht´s um die Geste. Nicht um den monetären Wert.
  • Unterstützen Sie Ihre Lkw-Fahrer in Ihrem stressigen Alltag: Ganz egal, ob es um Probleme an der Rampe, auf dem Rasthof oder den großen Zeitdruck geht. Helfen Sie, wenn Sie können.

Das Schaubild zeigt Tipp 2: Anerkennung und echte Wertschätzung geben, um gute Lkw-Fahrer zu finden.

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  • Schützen und erhalten Sie die Gesundheit Ihrer Fahrer:
  • Fördern Sie aktiv die Weiterbildung Ihrer Fahrer:
  • Kümmern Sie sich um einen höheren Arbeits-Komfort für Ihre Lkw-Fahrer: Fragen Sie Ihre Fahrer, was sie im Fahrerhaus zusätzlich benötigen. Komfortsitz? Standklimaanlage? Ein gutes Schlafliegesystem? Bordkühlschrank? Versuchen Sie, diese Wünsche zu erfüllen. Sie können für diese Zusatz-Ausstattungen hohe Zuschüsse von 80% der Nettokosten bekommen. Nutzen Sie diese staatliche Lkw-Förderung. Ihre Fahrer werden dankbar sein.
  • Bieten Sie Ihren Fahrern ein zusätzliches „Plus“ an Sicherheit im Straßenverkehr. Stichwort 1.) Lkw-Auffahrunfälle auf der Autobahn und: Stichwort 2.) Tödliche Unfälle beim Rechtsabbiegen im Stadtverkehr („Toter Winkel-Problem“) Zum Schutz vor diesen hochgefährlichen Situationen gibt es leistungsfähige Assistenzsysteme, mit denen die Lkw nachgerüstet werden können. Auch dafür können Sie die staatlichen Fördergelder sinnvoll nutzen.

Fazit:

Nutzen Sie die obigen Tipps, um in Ihrem Betrieb dauerhaft eine Atmosphäre der Zufriedenheit, des Respekts und der Wertschätzung für Ihre Lkw-Fahrer zu schaffen. Das wird sich positiv für Sie auszahlen. Durch eine hohe Loyalität und Fahrerbindung.

Vor allem profitieren Sie bei der Gewinnung von neuen und guten Lkw-Fahrern. Denn in Fahrerkreisen spricht es sich schnell herum, bei welchem Arbeitgeber es gut läuft und auch, wo nicht.

 

Tipp 3: Bezahlen Sie Ihre Lkw-Fahrer immer fair

Zugegeben: Das ist leichter gesagt, als getan. Ruinöse Preiskämpfe machen es für  Transportunternehmer oft unmöglich, den eigenen Fahrern ein faires & angemessenes Gehalt zu zahlen.

Wenn Sie Ihre Kraftfahrer behalten – und gute Lkw Fahrer finden wollen – müssen Sie trotzdem ALLES daransetzen, Ihre Fahrer fair zu bezahlen.

Wechseln Sie deshalb die Perspektive. Bei allen Problemen, die Sie als Transport-Unternehmer selbst haben … für IHRE Fahrer sind beim Thema „Faires Gehalt“ zwei Dinge wichtig:

  • Ihre Lkw-Fahrer müssen von ihrem Fahrerlohn anständig leben können.
  • Ihre Fahrer müssen sich – im Vergleich zu anderen Brummifahrern /Firmen – gerecht entlohnt fühlen.

Das Schaubild zeigt Tipp 3: Faires Gehalt & gerechter Lohn sind wichtig, um Lkw-Fahrer ans eigene Unternehmen zu binden und um gute, neue Berufskraftfahrer zu finden.

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Wechseln Berufskraftfahrer wegen zu geringer Entlohnung ihren Job?

Aus der Arbeitspsychologie weiss man, dass das Gehalt lediglich ein sog. Hygienefaktor ist. Übersetzt heisst das:

  • Mehr Geld macht nicht zufrieden(er).
  • Zu wenig Lohn macht jedoch auf Dauer unzufrieden (!)
  • Und damit steigt der Wechsel- (bzw. Kündigungs) Wunsch Ihrer Fahrer.

Lkw-Fahrer tauschen sich mit ihren Berufskollegen regelmäßig aus: auf dem Rastplatz, in ihrer Freizeit, in Internet-Foren. Die „Gehaltsdiskussion“ spielt hier eine wesentliche Rolle.

Sie dürfen davon ausgehen, dass IHRE Fahrer sehr genau bescheid wissen, was andere Betriebe in Ihrer Region „ihren“ Fahrern so zahlen.

Wirklich UNZUFRIEDEN werden ihre Kraftfahrer, wenn sie herausfinden, dass ihr Gehalt deutlich unter dem Verdienst vergleichbarer Kollegen liegt. Erst dann steigt die Gefahr der „inneren Kündigung“ und der Wechselwunsch ihrer Fahrer nimmt Fahrt auf.

Lassen Sie es nicht soweit kommen: Bezahlen Sie Ihre Fahrer immer fair. Dieser Tipp stärkt die Fahrerbindung und macht Ihr Unternehmen für neue Lkw-Fahrer interessant.

 

Tipp 4: Helfen Sie Ihren Fahrern im Arbeitsalltag und bei der Weiterbildung, um den Fahrermangel zu verringern

Der normale Arbeitsalltag stellt höchste Anforderungen an viele Lkw-Fahrer. Arbeitgeber & Unternehmer können ihre Berufskraftfahrer bei Problemen im Alltag unterstützen, um den Fahrer-Job wieder attraktiver zu machen.

Was sind die größten Probleme von Lkw-Fahrern in ihrem Job?

Versuchen Sie als Arbeitgeber – wann immer möglich – Ihre Fahrer bei der Lösung dieser Probleme zu unterstützen. So können Sie es schaffen, dem Fahrermangel entgegenzuwirken und für Kraftfahrer dauerhaft ein begehrter Chef & „Brötchengeber“ zu sein.

Hoher Zeitdruck für Lkw-Fahrer

Die heutigen Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer sind hart: Rücksichtslose Verkehrsteilnehmer, hohe Verkehrsdichte und viele Staus. Der Zeitplan für die tägliche Tour ist meist sehr knapp bemessen. Großer Termindruck plus die permanente Verspätungsgefahr sind leider Alltag für Lkw-Fahrer.

Die Fahrer nervt an solchen Verspätungen, dass sie in den seltensten Fällen die Ursachen selbst beeinflussen können. Wenn sie es nicht schaffen, die verlorene Zeit wieder (legal!) rauszuholen, gibt es ÄRGER mit ALLEN: Mit Kunden, mit dem Arbeitgeber, mit Kontrollorganen. Und nicht zuletzt: Mit der eigenen Familie. Und das erzeugt Stress. Dauerstress!

Als Arbeitgeber sind unterstützende Möglichkeiten für Ihre Fahrer in diesem Bereich natürlich begrenzt. Trotzdem können Sie – in Zusammenarbeit mit Ihren Vertragspartnern – auf eine faire Tourenplanung hinwirken. Schon kleine Verbesserungen in diesem Bereich stellen für Lkw-Fahrer eine spürbare Entlastung dar.

Außerdem sollte ein stabiles & leicht bedienbares GPS-System in jedem Lkw Standard sein. Ein gutes Lkw-Navi bietet Ihren Fahrern ein Paket mit vorinstallierten Spezialfunktionen. Das sorgt für eine optimale Routenplanung, von der jeder Arbeitgeber profitiert. Und für Ihre Fahrer wird der Fahrstress deutlich verringert.

Bedenken Sie bei diesem Tipp: Auch für neue Fahrer sind möglichst stressfreie Touren ein wichtiges Pro-Argument für SIE als neuen Arbeitgeber.

 

Stress bei der Parkplatz-Suche für Berufskraftfahrer

Wie ist die aktuelle Situation?

In Deutschland fehlen mittlerweils ca. 40.000 Lkw-Parkplätze. Tendenz weiter steigend: Jedes Jahr wächst der Bedarf an zusätzlichen Schlafparkplätzen für Lkw-Fahrer um ca. 2.500.

Das Dilemma dabei ist: Können Lkw-Fahrer keine freien Stellplatz für die Nacht finden, müssen sie …

  1. entweder auf nicht gekennzeichneten Freiflächen parken. (z.B. im Bereich der Ein- oder Ausfahrt eines Parkplatzes)
  2. oder die Fahrer sind gezwungen, weiterzufahren und ihre Lenkzeit überschreiten! (mit der Gefahr von zusätzlicher Übermüdung und schlimmen Unfällen)

Die Lösungs-Ansätze für den Lkw-Parkplatzmangel sind:

  • Erschließung und Bau neuer Stellplatz-Kapazitäten für Lkw durch Staat & Wirtschaft: Dies schafft lediglich ca. 1.500 neue Lkw-Parkplätze pro Jahr.
  • Schaffung neuer Lkw-Stellplätze durch private Investoren – auch staatlich gefördert.
  • Effiziente Nutzung bestehender Stellplatz-Kapazitäten: Hier parken die Lkw – digital ausgesteuert – z.B. in langen Reihen lediglich im Zentimeterabstand hintereinander. Durch das sog. Kolonnenparken werden bestehende Parkplatzkapazitäten besser genutzt.
  • Ingesamt geht es beim sog. Kompaktparken darum, dass mehrere Fahrzeuge ohne mittlere Fahrgasse kompakt hinter- und nebeneinander parken. Damit sich die Lkw bei der Abfahrt nicht behindern, ist eine exakte zeitliche Sortierung notwendig.
  • Besonders sinnvoll: Die Nutzung bereits vorhandener Stellplätze auf Betriebshöfen von Speditionen & Transportunternehmen. Hierbei können Lkw-Betriebe ungenutzte und freie Lkw-Parkplätze via App anderen Fahrern anbieten.

Fazit:

Machen Sie die Lösung der Lkw-Parkplatzprobleme in Ihrer Firma zur Chefsache. Unterstützen Sie Ihre Fahrer beim Finden und Etablieren geeigneter Lösungen.

Berücksichtigen Sie auch bei diesem Tipp: Jeder Chef, der seine Fahrer mit der Stellplatzsuche nicht allein lässt, löst für seine Mitarbeiter eines der stressigsten (!) Job-Probleme.

Wenn Sie es schaffen, dadurch ungesunde „Stresslevel“ bei ihren bestehenden Fahrern zu vermeiden, erhöht das die Zufriedenheit und die Bindung zu Ihrer Firma. Und für gute & interessierte Berufskraftfahrer kann es das „i-Tüpfelchen“ bei der Entscheidung für eine neue berufliche Heimat sein 🙂

 

Das Bild zeigt, dass Arbeitgeber, Transport-Unternehmer & Spediteure versuchen sollten, den Stress ihrer Fahrer zu reduzieren, um gute Lkw-Fahrer zu finden und im Unternehmen zu halten:

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Probleme an der Laderampe für Lkw Fahrer

Ein weiterer großer Stressfaktor für Ihre Fahrer:

Die LADERAMPE!

Das große Ärgernis ist, dass Lkw-Fahrer nachwievor an vielen Be- und Entladestellen nicht wertgeschätzt werden. Statt als „Kapitäne der Landstraße“ fühlen sich Fahrer eher als Hilfswillige, sobald sie sich einer Laderampe nähern.

Was sind für Lkw-Fahrer die schlimmsten Probleme an der Laderampe?

  • Lange Warte- und Standzeiten
  • Zu starre Zeitfenster für die Be- und Entladung
  • Unklare Zuständigkeiten für die Be- und Entladung sowie den Palettentausch
  • Lkw-Fahrer müssen oft selbst be- und entladen
  • Zu wenig Ladepersonal, Parkraum und Rampen
  • Wenig Wertschätzung & rauher Umgangston von Seiten des Ladepersonals
  • Häufig nur eingeschränkte Nutzung der Sanitäranlagen möglich
  • Mangelnde Möglichkeiten zur Verpflegung
  • Fahrer werden an der Rampe zu zusätzlichen Tätigkeiten herangezogen, die nicht zu ihren Aufgaben gehören (z.B. Paletten abpacken, Verpackungen entfernen usw.)

Fazit:

Nachwievor herrschen großer Frust und Stress an den Laderampen in Deutschland: Die Probleme vor Ort  haben meist Ihre Fahrer „auszubaden“.  Und natürlich kosten die unproduktiven Prozesse an den Laderampen sehr viel Zeit und Geld. Ihr Geld als Unternehmer!

Deshalb hat der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) in 2019 neun goldene Regeln aufgestellt. Die neun Rampen-Regeln sollen die Situation an der Laderampe verbessern. Und der Beruf des Lkw-Fahrers soll wieder attraktiver gemacht werden.

Was können Sie als Arbeitgeber tun?

Versuchen Sie – in Kooperation mit Ihren Vertragspartnern – auf die Einhaltung dieser Rampen-Regeln hinzuwirken. Hierbei sollte der Weg das Ziel sein, denn nicht alles lässt sich von heute auf morgen so schnell und zu 100% umsetzen.

Nehmen Sie diesen Tipp ernst: Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang – in die gemeinsame Richtung 😉 – ziehen, kann sich langfristig etwas zum Guten bewegen. TUN Sie das, was SIE mit Ihren Partnern verändern können. Denn nur so lassen sich motivierte Lkw-Fahrer gewinnen … und langfristig halten.

 

Schlechte hygienische Bedingungen für Lkw-Fahrer

Ganz ehrlich:

Dieses PROBLEM gab´s schon lange vor Corona. Aber echte Krisen wirken wie ein Brennglas: Sie verstärken die schon vorhandenen Mißstände noch mal deutlich!

Wenn Lkw-Fahrer klagen, dass sie an vielen Be- und Entladestellen ohne Wasser, Dusche und Toilette dastehen, ist es ein echtes Armutszeugnis. Geschlossene Raststätten, versiffte Toiletten und keinerlei Wasch- und Duschmöglichkeiten: Die Brummifahrer sind häufig unakzeptablen hygienischen Bedingungen ausgesetzt.

Kriegt man dieses Problem nicht in den Griff, wird es bald keine Fahrer mehr geben, die diesen Job machen wollen. Will man den Beruf des Lkw-Fahrers wieder attraktiver machen, sollten alle Beteiligten für eine deutlich bessere Versorgung des Fahr-Personals sorgen.

Fakt ist: Berufskraftfahrer müssen in ihrem beinharten Fahreralltag auch selbst ordentlich versorgt werden:

  • mit Essen … zu fairen Preisen.
  • mit Toiletten … die sauber sind.
  • mit Duschen … die funktionieren.
  • und mit Waschmöglichkeiten … mit einer guter Ausstattung. (Seifen, Desinfektionsmittel usw.)

Aktuell laufen verschiedene Initiativen vom Bund, von Verbänden und Transportfirmen, um die schlimmen Versorgungs- und Hygienebedingungen für die Fahrer in den Griff zu bekommen. Die folgenden Standorte hat man im Blick, an denen Lkw-Fahrerinnen &  Fahrer einen Zugang zu sauberen sanitären Anlagen benötigen:

  • an den Be- und Entladestellen
  • in Logistikzentren
  • an Containerterminals
  • in Umschlagbahnhöfen
  • in Autohöfen
  • an Rastanlagen (bewirtschaftet & unbewirtschaftet)

Der Job für Brummifahrer war schon vor der Corona-Krise hart und undankbar. Es sollte jetzt gelingen, die Lebens- und Hygienebedingungen für Berufskraftfahrer deutlich und dauerhaft zu verbessern.

Und wie können Sie Ihren Fahrern helfen?

Setzen Sie sich als Arbeitgeber für gute hygienische Bedingungen ihrer Fahrer ein: Beteiligen Sie sich an regionalen Initiativen. Sprechen Sie bei Vertragspartnern vorhandene Hygiene-Probleme offen an. Und versuchen Sie, für Ihre Lkw-Fahrer ordentliche Arbeits- und Sanitär-Bedingungen zu erreichen.

Wenn es Ihnen gelingt, hier Verbesserungen für Ihre Mitarbeiter zu erzielen, werden IHRE Fahrer Ihnen sehr dankbar sein. Weil es zeigt, dass Sie die schlechten hygienischen Bedingungen Ihrer Lkw-Fahrer nicht (!) als gegeben akzeptieren.

Unterschätzen Sie diesen Tipp nicht: Wenn Sie ihn in die Praxis umsetzen, wird es die Zufriedenheit und das Zugehörigkeitsgefühl Ihrer Fahrer stärken.

Und Sie werden leichter gute Lkw-Fahrer finden: Denn für freie Berufskraftfahrer ist ein potentieller Arbeitgeber, dem „seine eigenen Leute“ eben nicht egal sind, immer eine attraktive Wechseloption.

Das Bild zeigt Tipp 4, dass Arbeitgeber und Unternehmer versuchen können, Lkw-Fahrern bei Problemen im Arbeitsalltag & bei der Weiterbildung zu helfen. Dadurch kann man die eigenen Fahrer an die Firma binden und – trotz Fahrermangel – neue Berufskraftfahrer finden.

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Wichtig bei Tipp 4:

Wie die Grafik zeigt, sind die Probleme von Lkw-Fahrern im Alltag sind sehr vielfältig. Für viele Berufskraftfahrer sind sie stark belastend.

Selbst wenn Sie als Chef bzw. Unternehmer „ihren“ Fahrern nicht immer bei jedem dieser Probleme helfen können: Nehmen Sie alle Schwierigkeiten & Nöte Ihrer Fahrer ernst.

Versuchen Sie, zu helfen und zu unterstützen, wann immer es Ihnen möglich ist.

Es wird sich für Sie als Arbeitgeber auszahlen: Gute Kraftfahrer werden es Ihnen mit einer hohen Loyalität danken. Die Fahrer-Fluktuation wird sinken, da Ihre Leute zufriedener mit ihrem Job sind. Weil SIE sich als Arbeitgeber kümmern!

Und Sie werden leichter neue Lkw-Fahrer finden: Denn zufriedene Fahrer sprechen auch mit anderen Berufskollegen darüber, wenn der Chef sich bei Fahrer-Problemen für sie einsetzt und hilft. „Buschfunk“ kann auch positiv sein 😉

 

… und weiter geht´s mit dem nächsten Problem von Lkw-Fahrern:

Wenig Komfort für Fahrer

Für Lkw-Fahrer ist das Fahrerhaus nicht nur Arbeitsplatz, sondern einen großen Teil des Jahres auch ihr Lebens- und Wohnraum. Schaut man sich den Fahrer-Job genau an, fällt der geringe Komfort auf, unter welchem Berufskraftfahrer arbeiten müssen.

Was machen Lkw-Fahrer in ihrem Brummi?

Im wesentlichen sind es die folgenden Tätigkeiten:

  1. Sitzen
  2. Fahren
  3. Kochen
  4. Essen & Trinken
  5. Schlafen

Kraftfahrer arbeiten und leben dabei dauerhaft (!) unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen wie z.B.

  • Enges Fahreshaus
  • Hitze im Fahrerhaus
  • Fehlende Toilette / Dusche

Der mangelnde Komfort ist ein wesentlicher Grund dafür, dass es so schwer ist, neue Lkw-Fahrer zu finden. Arbeitgeber können durch eine Verbesserung des Komforts für eine höhere Attraktivität des Fahrer-Job´s sorgen.

 

Besonders problematisch: Hitze im Lkw

Vor allem die Hitze im Fahrerhaus macht Lkw-Fahrern im Sommer zu schaffen. In den heißen Sommermonaten können die Temperaturen in der Fahrerkabine schnell auf über 40 Grad Celsius ansteigen.

Das Lkw-Fahrerhaus wird für die Fahrer damit zum Glutofen!

Im Gegensatz zu normalen Pkw-Fahrern können die Brummifahrer nicht so einfach raus aus dieser Situation. Berufskraftfahrer müssen auch mal am Nachmittag auf einen Lkw-Stellplatz einer Rastanlage fahren. Zum Beispiel, um die gesetzlich vorgeschriebenen Fahr-Pausen einzuhalten.

Auf dem aufgeheizten Asphalt müssen dann bei großer Hitze die Fahrzeuge geparkt werden. Trotz geöffneten Fenstern & Sonnenschutz in der Windschutzscheibe fühlen sich die Fahrer dann wie in einem Backofen.

Das folgende Schaubild zeigt, dass Hitze im Lkw ein großes Problem und hohes Risiko für Lkw-Fahrer bei hohen Temperaturen ist. Arbeitgeber und Chef´s sollten – auch im eigenen Interesse – dafür sorgen, dass die Hitzebelastung für ihre Fahrer möglichst gering ist.

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Je größer die Hitzelast ist, desto größer sind die gesundheitlichen Probleme & die Unfall-Risiken für Berufskraftfahrer. Es ist wichtig, dass in der heißen Jahreszeit geeignete Maßnahmen getroffen werden, damit der Hitze-Pegel für Ihre Fahrer nie in den „roten Bereich dreht“!

 

Gluthitze erhöht Unfallgefahr

Für Berufskraftfahrer mit Lkw ohne Standklimaanlage bleibt in ihren Fahrzeugen häufig nur diese Alternative:

  • Motor einschalten
  • und Klimaanlage vom Lkw laufen lassen!

Dies ist für viele Fahrer die einzige Möglichkeit, die Fahrer-Kabine etwas runterzukühlen. Und trotz Gluthitze zumindest der Versuch, etwas Schlaf zu bekommen.

Das Problem: (für Lkw-Fahrer)

Durch die Hitze und den Lärm gibt es keinen erholsamen Schlaf. Und durch den Schlafmangel steigt das Risiko von Unfällen massiv an. Häufig mit katastrophalen Folgen!

Die Lösung: (bzw. was Arbeitgeber tun können)

Neue Fahrzeuge am besten gleich inkl. Standklimaanlage bestellen. Und für Bestands-Lkw, welche aktuell noch ohne „Standklima“ rumfahren, die Möglichkeit der Nachrüstung von Standklimaanlagen nutzen.

 

Experten-Tipp zum Kauf bzw. Nachrüstung von Standklimaanlagen:

Nutzen Sie hierfür staatliche Lkw-Fördergelder. Damit können Sie die Nettokosten in der Anschaffung um 80 Prozent reduzieren.

Noch etwas: Jeder Arbeitgeber sollte sich immer der Verantwortung für seine Mitarbeiter bewusst sein. Standklimaanlagen können die Gesundheit und das Leben Ihrer Fahrer wirksam schützen!

Hitze-Tipp für Brummifahrer:

Lkw-Fahrer finden hier vom ADAC die 10 besten Tipps gegen Hitze an heißen Arbeitstagen:

 

Fazit:

Durch diese Maßnahmen wird das Zugehörigkeitsgefühl Ihrer Fahrer zu Ihrem Betrieb stabiler. Und wechselwillige Berufskraftfahrer werden auf SIE als potentiellen Arbeitgeber viel eher aufmerksam.

Bedenken Sie bei diesem Tipp´s: Es wird jedem freien NEU-Fahrer ein gutes Gefühl vermitteln, wenn SIE als Chef sich für mehr Komfort & Lebensqualität Ihrer Kraftfahrer einsetzen.

Versuchen Sie als Arbeitgeber glaubhaft, den Komfort ihrer Fahrer zu verbessern. Denn dies ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um neue Lkw-Fahrer auch in Zeiten von Fahrermangel zu finden.

 

 

Gesundheitliche Probleme von Brummifahrern

 

Große Risiken im Job für Berufskraftfahrer

 

Hohe Anforderungen für Lkw-Fahrer

 

Starke Zukunftssorgen bei Berufskraftfahrern

 

 

 

Tipp 5: Investieren Sie in Digitalisierung und eine gute Lkw-Ausstattung, um attraktiv für freie Fahrer zu sein

 

 

Tipp 6: Nutzen Sie Lkw-Fördergelder und staatliche Zuschüsse konsequent

 

 

Tipp 7: Schauen Sie bei Ihrer Fahrersuche über den Tellerand hinaus, um neue Lkw-Fahrer zu finden